Freitag, 13. November 2009

Wiedermal im Labor

Nach längerer Schaffenspause gehts weiter. Diesmal gabs einen Agfa APX100, wieder in Ecoprint, Kleinbild.

Klappte schon wesentlich besser!

Erkenntnisse: Temperatur einhalten! Am Anfang am besten genau nach "Rezept" entwickeln, wie auf den Entwicklern angegeben. Kann nix schiefgehen...

Foma-Papiere sind sehr unkritisch zu verarbeiten, und man lernt schnell abzuschätzen wie lange belichtet werden muss. Ich habe mir jetzt schon ein Augenmaß entwickelt, wie weit ich abblenden muss, wie lange dann ca. belichten. Wenn die Belichtung sitzt kann man das papier beliebig lange im Entwickler lassen, es wird nicht zu dunkel.

Hier ein Teil der Ergebnisse:


Die Familientöle :-)

Mein Bruder mit seinem Junior

Ein großartiges Statement... :-)

Sonntag, 21. Juni 2009

Der Vorteil an altem Equipment...

Wer mich kennt, der weiß, dass ich neben meiner Nikon DSLR auch mal gerne mit Altglas und Altmetall Bilder mache (Konica-SLR-System mit Hexanon-Festbrennweiten zw. 24mm und 200mm). Nun ist aber mein Lieblingsobjektiv "Hexanon 24mm/2.8" leider kaputt gegangen! Der Fokussierungsring ist einfach durchgerutscht und hat die Optik nicht mehr mitgenommen. Grmpf... trotz hoher Schärfentiefe eines Weitwinkels natürlich kein Zustand!

Doch erstens sind Festbrennweiten eh nicht sonderlich komplex aufgebaut und desweiteren ist ja keine Elektronik/etc drin... Also dachte ich mir: So schwer kanns nicht sein!

Und nach ca. 2 Stunden Bastelei erfreue ich mich nun an einem perfekt justierten Objektiv! Es ist bei diesen alten Linsen tatsächlich recht einfach, meistens ist nur eine kleine Schraube locker (in diesem Fall sogar 3), die den Fokussierring mit der Optik verbindet, kein Hexenwerk. Hatte ich auch schon an meinem 85/1.8, dieses war jedoch wesentlich einfacher zu reparieren!

Mit den Linsen meiner Nikon-DLSR wäre es undenkbar selbst was zu retten...

Donnerstag, 18. Juni 2009

Auf eigene Faust

So. Also!

Ohne direkte Hilfe von einem Experten, der mir über die Schulter schaut, bin ich jetzt fertig mit der ersten Laborsession!

Und es hat mir riesigen Spaß gemacht. Ich habe gute Ergebnisse, auch weniger gute, aber sehr lehrreiche in jedem Fall!

Was mir aufgefallen ist:

1. Mein Opemus geht ganz schön ab! die meisten Bilder benötigten trotz 3 Blendenstufen unter Offenblende gerade mal 3-5 Sekunden für eine optimale Belichtung

2. Die Chemie ist wirklich gut für beide zwecke. Der Film ist gut geworden (habe nen 400er als 800er im Blindflug etwas gepushed, aber es hat geklappt!) und die Abzüge sind extrem schnell fertig. Nach wenigen Sekunden die erste Färbung, nach weiteren wenigen Sekunden passiert schon nichts mehr im Entwickler.

3. Die Flexaret funktioniert von den Zeiten her noch einigermaßen. Die Bilder, bei denen ich das Licht ordentlich gemessen habe, sind auch was geworden.

4. Abblenden, abblenden, abblenden! Aus versehen hab ich ein Bild mit Offenblende vergrößert, im rechten unteren Eck ist es sehr unscharf. Von unschärfen ist bei den anderen Bildern nichts zu sehen.

5. Testbelichtungen sind sehr sinnvoll, man trifft nur recht selten direkt seine Zeit.

6. Zum Ausprobieren muss es kein teures Papier sein, man hat viel Ausschuss!

7. Die Filme sind SEEEEHR empfindlich wenn sie noch nass sind. sieht man auch am ein oder andern Bild, da habe ich mist gebaut. Wo angeeckt, versehentlich berührt, etc... das reicht schon!

Was ich nun gemacht habe:

Der Ilford HP5+ war der Film der Wahl. Belichtet als 800er. Daraus ergab sich dann folgendes laut Ecoprint-Datenblatt:

- Iso 50-100: 5 minuten
- Iso 100-400: 6 minuten
Ich habe dann mit 1+14 (statt 1+12) 7.5 Minuten entwickelt, erste Minute durchgehend gekippt, dann jede 30sec. einmal.

Gestoppt und Fixiert habe ich mit den Mittelwerten auf der Packung (Stop: 1+19, 1 min, Fix: 1+7, 2-3 min)

Die Chemie füs Fotopapier habe ich dann genau nach Datenblatt angesetzt und verwendet
(waren übrigens Ilford Multigrade-Papiere, bei Gradation 2 (ohne Filter)). Unter anderem das hier kam dann dabei heraus:






Mittwoch, 17. Juni 2009

Laboreinrichtung... einfach und doch nicht!

Was ein Kampf... Erstmal alles zusammenzubekommen ist garnicht so einfach. Im Prinzip ist es nicht viel, dann fällt einem doch immer wieder etwas ein was man noch braucht...

Bald kanns aber losgehen mit dem ersten Film.

Es gibt ja so viele Meinungen, womit man sich ausstatten sollte, wie Fotografen. Ich habe einfach mal ökonomisch gedacht und habe jetzt das folgende Equipment:

- Vergrößerer Meopta Opemus 4, Mittelformat- und Kleinbild, mit entsprechenden Objektiven.
- Laborschalen 20x30 und 30x40 (mit so Minibildchen fang ich garnicht erst an, es soll sich lohnen)
- Entwicklertank Jobo 1540
- Entwicklungsrahmen
- Rahmen für Teilbelichtungen (Jobo Varioformat) inkl. Graukeilfolie für Testabzüge
- Dunkelkammerleuchte, Rot, 15 Watt
- Messbecher, Trichter, Mensuren, Apotheken-Chemie-Flaschen für Filmchemie-Ansätze
- Fotozangen
- Multigradefilter (zur Steurung von Gradationswandelpapier)
- und Chemie.

Bei der Chemie habe ich mich jetzt entschieden für Universalchemie, die für Film UND für Papier nutzbar ist. 3 Konzentrate für alle Aufgaben. Ich habe so oder so mal gehört, dass es nicht unbedingt darauf ankommt, womit man arbeitet, sondern wie! Aber erstmal nen Einstieg finden...

Die Wahl file auf Ecoprint als Entwickler, ecostop als Stopbad und ecofix als (ja, erraten... ;) ) Fixierer. Alles Chemie von Maco.

Papier: Ilford Mulitgrade 18x24 und Agfa 20x30, auch variabler Kontrast, sollten für den Anfang ausreichen.

Puh. bis ich das mal zusammen hatte. Dann war die Dunkelkammer trotz Rolladen nicht wirklich dunkel! (Labor unterm Hochbett im Schlafzimmer) Hier schafft ein 2x1.20 großes, schwarzes Kunstleder Abhilfe, das ich einfach ins Fenster geklemmt habe. Fenster auf, Kunstleder rein, Fenster zu!

Und dann dachte ich ich hätte es geschafft. Aber da ist mir die heiße Diskussion um Netzmittel aufgefallen, in diversen Foren! Spüli wird verteufelt, manche raten zu einer Schlusswässerung mit destilliertem Wasser, andere raten zu sünhaft teurem Antifungizid-antistatik-super-mega-abartig-genial-zeugs, wieder andere zu billigem Konzentrat das einem zig Jahre hält... Wieder so viele Meinungen wie es Fotografen gibt. Ich fange jetzt einfach mal ohne an und schaue mal nach ob ich Kalkflecken finde. Dann kann ich immernoch die Negative neu auswaschen mit Netzmittel...

Dann ist mir noch eingefallen, dass ich die Papier-Entwickler-Chemie ja auch aufbewahren möchte/muss! Ja, worin? hab noch nix gefunden, was ins Budget passt und auch genug Fassungsvermögen hat. Jetzt habe ich mich entschieden deutlich beschriftete PET-Getränkeflaschen 1.5l zu nehmen. Muss reichen für den Anfang. Tips sind gern willkommen.

Morgen kanns losgehen, die letzten 6 Fotos belichten, die der Film noch hergibt und ab auf die Spule. Ich bin gespannt! Meine erste eigene Film-Entwicklungs steht kurz bevor.

Nanu, was ist denn hier los...

Ein neuer Blog? Ja worum gehts denn hier?

Primär will ich hier meine Erfahrungen in der ersten eigenen Dunkelkammer teilen. Das Digiequipment hab ich natürlich noch, hat ja auch parallel seine Zwecke. Ich bin jedenfalls Einsteiger in die analoge Schwarz-weiß-Entwicklung.
Hier werde ich euch nun ein paar Erfahrungen/Erlebnisse/Gedanken und sonstige Denkanreize bieten, die mit dem Thema Fotografie/Dunkelkammer/Filmentwicklung/Vergrößern, etc. zu tun haben, aber auch mit Fotograie allgemein.

Wer bin ich denn überhaupt?

Ich heiße Matthias, nennt mich Matze. Ich bin 27 Jahre jung, Student, schon seit einigen Jahren sehr fotobegeistert, mache viel im Bereich (digitaler) Konzertfotografie, und habe auch ein umfangreiches analoges Equipment, das ich nun durch die Verwirklichung meines Traumes einer eigenen Dunkelkammer wieder exzessiv nutzen kann.

Jetzt denken manche: Ganz schön bekloppt, in Zeiten von digitalen Kameras wieder anzufangen selbst zu entwickeln... Naja, vielleicht habt ihr recht. Aber was solls, es macht Spaß und hat seinen ganz eigene Reiz und Charme. Das Thema Digital vs. Analog gabs in schon soooo vielen Foren, hier soll es nicht Gegenstand sein!

In diesem Sinne! Viel Spaß beim Lesen, Kommentare und thematisch passende Diskussionen sind natürlich jederzeit willkommen!

Viele fotografische Grüße,
euer Matze